Kommunalwahl 2021

Unsere Kreistagskandidat*innen

Unsere vollständige Kandidat*innen-Liste findet sich hier.

Unser Kreiswahlprogramm für die Kommunalwahl am 14. März 2021

Hier gibt es unser Programm für die Kreistagswahl auch als PDF.

 

Mit einem Klick auf die Kapitelüberschriften können die jeweiligen Kapitel ein- und ausgeblendet werden.

1. Präambel

Grüne Politik im Kreis Groß-Gerau orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen im Kreis und an den Herausforderungen der Zukunft. Als politische Partei sind wir uns unserer Verantwortung für alle Menschen und die zukünftigen Generationen bewusst und scheuen nicht davor zurück diese auch wahrzunehmen.Wir wollen den Menschen im Kreis Groß-Gerau die besten Voraussetzungen für ein glückliches, verantwortungsbewusstes und selbstbestimmtes Leben bieten. Gleichzeitig legen wir hohen Wert auf den Schutz unserer Natur und unserer Umwelt. Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Ohne Maßnahmen zur Beschränkung der Auswirkungen des Klimawandels wird die Lebensqualität aller Menschen drastisch abnehmen.

Wir wollen eine Gesellschaft, die Vielfalt als Stärke begreift. Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung dürfen unsere Gesellschaft nicht spalten. Wir wollen Menschen in Not helfen, sie bei uns willkommen heißen und für einen fairen und demokratischen Umgang der Bürger*innen untereinander eintreten.

Wir setzen uns für einen offenen Umgang mit allen Menschen ein. Die Bekämpfung von Armut ist essenziell. Wir wollen, dass alle Menschen im Kreis ihr Leben eigenständig gestalten können. Dazu gehört eine gesicherte medizinische Versorgung genauso wie die Schaffung von Wohnraum.

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Wir setzen uns für Bildungsgerechtigkeit und echte Ganztagsschulen ein und unterstützen die Förderung von Bildungsangeboten in allen Lebensabschnitten.

Wir verstehen unter Mobilität mehr als Auto fahren. Nachhaltige und alternative Mobilitäts-konzepte sind ein wesentlicher Bestandteil eines effektiven Umweltschutzes. Wir unter¬stützen Projekte zur Förderung des Radverkehrs im Kreis und setzen uns auch weiterhin für eine richtige Nachtruhe am Frankfurter Flughafen von 22 bis 6 Uhr ein.

Dafür – und für viele weitere Punkte – stehen Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Kreis Groß-Gerau. Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir uns für eine grünere und gerechtere Politik einsetzen. Wir sind willens und in der Lage Verantwortung für unseren Kreis zu übernehmen. Dies wollen wir auch zukünftig tun, und werben um Ihr Vertrauen.

2. Klimakrise bekämpfen

Die Auswirkungen des Klimawandels sind inzwischen überall spürbar, auch bei uns im Kreis. Wir haben nur noch wenige Jahre Zeit für echten Klimaschutz, bis der „Kipppunkt“ erreicht ist und wir unweigerlich auf eine Katastrophe zusteuern. Wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand, sondern packen an, was wir vor Ort ändern können.

Die Anpassung an extremere Temperaturen und heftige Niederschläge wird immer wichtiger. In unseren Innenstädten pflanzen wir deshalb mehr Grün und schaffen ökologisch wertvollere Freiflächen.

Von zwei Flüssen umgeben gewinnt der Hochwasserschutz im Kreis Groß-Gerau an Bedeutung. Wir arbeiten auch überörtlich und überregional an einer weiteren Bereitstellung von Retentionsflächen.

Auch der Gesundheitsprävention gegen Hitze und neue Krankheitserreger und -überträger stellen wir uns. Wir handeln vorausschauend, um die Bevölkerung in unserem Kreis zu schützen. Deshalb wollen wir unsere Infrastruktur und Bauvorhaben an geänderte klimatische Bedingungen anpassen.

  • Grün ist: Eine nachhaltige Energiewende

Damit die Energiewende weg von der Kohle hin zu erneuerbaren Energien gelingt, muss sie vor Ort stattfinden. Wir wollen Energieprojekte von Bürger*innen stärken, bei Neubaugebieten auf lokale Stromerzeugung und Wärmenutzung im Quartier setzen und als öffentliche Hand Vorbild in unseren Liegenschaften sein.

Als Kreis wirken wir darauf hin, dass bei Bauvorhaben in den Kommunen folgende Punkte Beachtung finden:
– Solare Baupflicht
– Wärmedämmung
– Ausbau Wärmenetze und Gemeinsame Wärmeversorgung
– Kraft-Wärme-Kopplung für Bestandsgebäude
– Fortführung des ambitionierten Kreisprogramms zur energetischen Sanierung aller öffentlichen Gebäude
– Ertüchtigung der kommunalen Liegenschaften
– Passivbau

  • Grün ist: Agrarwende hin zu biologischer und regionaler Landwirtschaft

In unserem Kreis sind viele Landwirt*innen tätig. Ihre Arbeit und ihr Beitrag zu einer regionalen Versorgung und zum Umwelt- und Klimaschutz schätzen wir. Wir wollen mit Landwirt*innen und Naturschützer*innen gemeinsam den Umbau der Landwirtschaft hin zu biologischer und regionaler Landwirtschaft voranbringen. Damit schützen wir Boden, Wasser und Artenvielfalt im Kreis Groß-Gerau. Auch deshalb ist der Kreis Ökomodellregion.

Durch die Entwicklung von der konventionellen hin zur Bio-Landwirtschaft sollen gesunde Nahrungsmittel für die Bevölkerung erzeugt und durch kurze Transportwege zur Verfügung gestellt werden.

Die landwirtschaftlichen Flächen sind im Kreis GG der Landwirtschaft vorbehalten und dienen vorrangig der Nahrungsmittelproduktion. Ein weiterer Ausbau von Siedlungs- und Industrieflächen ist im Kreis GG nur sehr zurückhaltend anzugehen.

  • Grün ist: Unser Wasser und unsere Natur schützen

Wasser wird knapp und der Wald stirbt. Dem schauen wir nicht tatenlos zu. Die Lösung für oft schwierige Probleme liegt in der Zusammenarbeit der Expert*innen und Betroffenen gemeinsam mit der Politik, denn wir werden neue Wege gehen müssen. Wie sorgen wir für sauberes Wasser? Welche Baumarten sollen gepflanzt werden, die in 100 Jahren noch hier wachsen?

Mit der Ressource Wasser ist sehr zurückhaltend und sorgsam umzugehen. Den Wasserverbrauch wollen wir senken. Der Kreis Groß-Gerau ist für die Rhein-Main-Region eines der größten Wasserreservoire. Über die bisherige Förderung hinaus wollen wir keine zusätzliche Wasserförderung aus dem Grundwasser für andere Gebietskörperschaften. Die Bedeutung des Grundwasserkörpers im Rahmen des Klimawandels muss intensiv untersucht werden mit dem Ziel, den Grundwasserstand wieder zu erhöhen.

Es ist ein umfangreicheres Monitoring der Wasserqualität des Grundwassers und der Fließgewässer im Kreis GG erforderlich, denn der Eintrag durch Altlasten von Industrie-abwässern und Rückstände aus landwirtschaftlicher Düngung ist erheblich.

Die Einführung von „vierten Reinigungsstufen“ in den Kläranlagen der Kommunen im Kreis ist unerlässlich, um weitere Verunreinigungen des Grundwassers durch die Vorfluter mit Medikamentenrückständen und anderen schädlichen Spurenstoffen zu beheben und auf Dauer zu verhindern.

  • Grün ist: Konsequenter Landschaftsschutz

Der uneingeschränkte Erhalt der Naturschutzgebiete im Kreis GG ist für den Kreis essenziell. Wir unterstützen – wie bisher – den Aufbau eines Landschaftspflegeverbands, zur Pflege von landschaftsgeschützten Bestandteilen, damit sie ihren Schutzstatus nicht verlieren und die Kulturlandschaft erhalten bleibt (Streuobstwiesen, Sandtrockenrasen, Blühwiesen etc.)

Eine schon seit Jahren praktizierte Balance zwischen Naturschutz und Freizeitbedürfnis ist Grundlage der Landschaftsschutzpolitik im Kreis GG. Wir wollen die Natur-Gebiete nicht für Bevölkerung verschließen, sondern bewusst erfahrbar machen.

Die kreisweite Vernetzung der Natur- und Landschaftsschutzgebiete und Regionalparks ist auszuweiten und sicherzustellen. Sie darf nicht durch Bauvorhaben und Infrastrukturmaßnahmen verhindert werden.

  • Grün ist: Artenschutz in Flora und Fauna

Wir wollen den Lebensraum für alle erhalten und die Lebenssituationen verbessern. Neben dem Schutz von Kulturräumen bedeutet dies, dass wir Voraussetzungen für Lebensräume schaffen. Dies gilt besonders für Insekten. In Kooperation mit Kommunen und Wald-besitzer*innen, Hessenforst und weiteren Waldagenturen soll eine Forstwirtschaft betrieben werden, die dem durch Klimaveränderung, Wassermangel und anderen Schadeinflüssen stark gestressten, ja inzwischen auch teilweise zerstörten Wald eine Überlebenschance und Neuausrichtung ermöglicht.

Der Kreis muss dazu in Kooperation mit den Kommunen, Verbänden und Institutionen des Naturschutzes und der Wald- und Wasserwirtschaft eine Plattform einrichten und koordinieren, die unmittelbar und schnell die konkreten Probleme im Kreis auflistet und Maßnahmen im Sinne der Walderhaltung unmittelbar ergreift.

Vor dem Hintergrund des bedrohlichen Artenrückgangs muss der urbane Raum – private Gärten sowie öffentliche Grünanlagen – als „Oasen für Biodiversität“ geschützt, gepflegt und gefördert werden. Dem Arten- und Naturschutz kommt ein sehr hoher Stellenwert zu und muss in den Bauordnungen der Kommunen verpflichtend verankert werden. Beratung und fachliche Begleitung bei der Erst- oder Neugestaltung nichtbebauter Flächen sowie Anreizprogramme zur Umgestaltung sogenannter „Schottergärten“, Fassaden- und Dachbegrünungen sind mögliche Instrumente um die Biodiversität in den Kommunen des Kreises zu fördern.

  • Grün ist: Tierwohl im Blick behalten

Tierwohl und Tierschutz sind wesentlicher Teil unserer Politik. Auch wenn es im Kreis GG keine Massen¬tier¬¬haltung gibt, wollen wir die Verbraucher*innen im Rahmen vieler Querschnitts¬aufgaben über die Probleme der Massentierhaltung informieren. Wir wollen auf ökologische und gesunde Produkte achten, sofern wir selbst als Kreis Produkte einkaufen und einsetzen (Kantinen, Schulspeisung etc.).

Die Kreisveterinärämter sind mit den Amtstierärzt*innen für die meisten Belange des Tierschutzes im Kreis verantwortlich, haben jedoch nur begrenzte Ressourcen. Wir unterstützen die Schaffung eines Ehrenamtes Kreistierschutzbeauftragte*r. Die Stelle soll zur Vernetzung der Tierschutzorganisationen im Kreis beitragen, Meldungen zu Verstößen gegen den Tierschutz vertraulich entgegennehmen und einmal jährlich über die Situation des Tierschutzes im Kreis öffentlich Bericht ablegen.

3. Zusammenhalt in Vielfalt

Wir setzen uns für die gleichberechtige Teilhabe aller Menschen ein. Wir stehen für eine offene Gesellschaft, in der niemand aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der geschlechtlichen Identität, Beeinträchtigungen, des Alters, der Religion, einer rassistischen Zuschreibung oder der Herkunft diskriminiert werden darf. Unser Ziel ist Zusammenhalt in Vielfalt!

Viele Menschen sind aufgrund von gesellschaftlichen Machtverhältnissen von Ungleich-behandlung betroffen. Strukturelle Ungleichbehandlung muss durch strukturelle Maßnahmen adressiert und abgebaut werden.
Deshalb fördern wir Grünen im Kreis Groß-Gerau einen wertschätzenden Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung, religiösen Überzeugungen und Lebens-entwürfen.

Wir wollen eine Anerkennungs- und Willkommenskultur gegenüber Menschen, die neu zu uns kommen, oder auch schon lange hier leben. Wir treten menschenfeindlichen Haltungen wie u.a. Rassismus entschieden entgegen. Wir sind in unseren grünen Haltungen sehr klar: Barrierefreiheit, LSBT*IQ-Rechte und Frauenrechte sind Menschenrechte. Wir wollen eine Gesellschaft, die auf Respekt und Akzeptanz beruht. Es ist dabei wichtig, Sichtbarkeit und Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen – für alle die hier leben. Wir wollen, dass bei dieser Arbeit die öffentliche Hand ihre Aufgaben wahrnimmt und das Ehrenamt unterstützt wird.

  • Grün ist: Demokratisch und fair bleiben

“Die Würde des Menschen ist unantastbar” lautet der erste Satz unseres Grundgesetzes und ist für unsere Politik unumstößlich. Deshalb führen wir diesen Kommunalwahlkampf mit demokratischen Mitteln und dem Ziel, dass Menschen, die diese Maxime missachten, nicht in unsere Parlamente einziehen. Gleichzeitig ist es unser Anspruch den Menschen zu zeigen, dass unsere Demokratie Antworten auf ihre Probleme gibt.

Demokratie lebt vom Streit, doch der Umgang miteinander verroht, besonders im Netz. Wir führen einen auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden Diskurs. Unser Ansinnen ist in diesem Wahlkampf und in der Kommunalpolitik, fair und faktenbezogen miteinander umzugehen und andere Meinungen zu achten, jedoch Fakenews, Hassrede und Hetze entschieden zu widersprechen. Wir sind solidarisch mit Menschen, die Angriffen im Netz und darüber hinaus ausgesetzt sind und wollen für sie bessere Unterstützungsmöglichkeiten fördern.

  • Grün ist: Gegen Rechts wählen!

Auch im Kreis Groß-Gerau gibt es Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Keinen Millimeter nach rechts! – das ist unsere Überzeugung. Unser Angebot an alle demokratischen Parteien ist, den Demokratiefeind*innen in den Parlamenten gemeinsam entgegenzutreten. Wir brauchen aber auch eine engagierte Zivilgesellschaft außerhalb der Parlamente. Deshalb unterstützen wir Netzwerke, Vereine und zivilgesellschaftliche Gruppen, die sich für unsere Demokratie und den Zusammenhalt einsetzen. Wir sind solidarisch und halten zusammen für eine offene Gesellschaft des Respekts und der Akzeptanz.

  • Grün ist: Partizipation und Repräsentation

Das Ehrenamt nimmt für uns eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft ein. Zivilgesellschaftliches Engagement stärkt unsere Demokratie und sollte angemessene Anerkennung finden. Hier fordern wir weitere attraktive Anreize, die es Menschen ermöglicht, ehrenamtliche Tätigkeiten wahrzunehmen. Das Ehrenamt darf dabei nicht zum Ausgleich von Defiziten im Hauptamt missbraucht werden.

Partizipation und Repräsentation sind Grundpfeiler unserer Demokratie. Wir wollen, dass sich die vielfältigen Perspektiven der gesamten Gesellschaft in allen Bereichen, wie z.B. in der Verwaltung abbilden. Die Repräsentation aller gesellschaftlichen Gruppen, mindestens gemäß ihrem numerischen Anteil, ist unser Ziel. Wir befürworten und unterstützen daher zivilgesellschaftliche Initiativen und Netzwerke im Kreis, die bspw. Diversity-Trainings und Empowerment-Maßnahmen entwickeln, um diesem Ziel näher zu kommen. Die Kommunalverwaltungen haben hierbei eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Repräsentation und Teilhabe von Menschen mit sogenannter Migrationsgeschichte, besonders von Kindern und Jugendlichen, sind uns ein Herzensanliegen.

Im Bewusstsein, dass wir eine vielfältige Bevölkerungszusammensetzung im Kreis Groß-Gerau haben, laden wir ein, sich an allen politischen Debatten aktiv zu beteiligen. Außerdem ermutigen wir Menschen ohne deutschen Pass, die ihren Lebensmittelpunkt im Kreis Groß-Gerau haben und die sich unseren freiheitlich-demokratischen Werten zugehörig fühlen, sich einbürgern zu lassen. Gemeinsam können wir uns für einen klimagerechte und gleichberechtige Gesellschaft einsetzen. „Es ist auch Eure Gesellschaft!“

  • Grün ist: Europäischer Klima- und Demokratie-Dialog

Viele Mitbürger*innen im Kreis Groß-Gerau besitzen neben der deutschen Staatsangehörigkeit eine weitere EU-Staatsangehörigkeit. Diesen Hintergrund betrachten wir als Geschenk für den gesamten Kreis Groß-Gerau. Wir wollen Brücken bauen und einen Klima- und Demokratie-Dialog zwischen europäischen Kommunen/Städten schaffen, bspw. mit den bereits vielfältigen Partnerstädten der Kommunen/Städte im Kreis. Ruhende Partnerschaften wollen wir reaktivieren. Wir wollen Menschen einladen, sich an interkulturellen Dialogen zu beteiligen. Hierzu begrüßen wir lokale Umwelt- und Jugendprojekte sowie Antidiskriminierungsnetzwerke, die sich einbringen möchten.

  • Grün ist: Die Interessen von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen

Auch Kinder und Jugendliche sind politisch interessiert und engagiert. Die Ergebnisse der 18. Shell-Jugendstudie zeigen, dass junge Menschen sich politisch zu Wort melden und gehört werden wollen, sich jedoch oft von der Politik nicht ernst genommen fühlen. Es ist daher wichtig Konzepte zu entwickeln, um Kinder und Jugendliche in politische Prozesse einzubinden und sie zu beteiligen. Dies kann bspw. durch die Einrichtung eines Jugendrates, oder durch Jugendanhörungen oder projektbezogene Beteiligungsformen im Kreis ermöglicht werden. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen soll in den Geschäftsordnungen der kommunalen Parlamente verankert werden. Bestehende Institutionen wie z.B. die Kreisschüler*innenvertretung sollen noch stärker in die sie betreffende politische Arbeit im Kreis eingebunden werden.

4. Sozialer Zusammenhalt & nachhaltiges Wirtschaften

Wir wollen Menschen ermöglichen, selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Hierfür wollen wir Armut vermeiden bzw. zurückdrängen. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die Bekämpfung von Kinderarmut. Soziale, kulturelle und gesund-heitliche Einrichtungen müssen dabei qualitative und hochwertige Arbeit leisten und für alle im Kreis gut erreichbar sein.

  • Grün ist: Sozialen Zusammenhalt stärken

Unser Ziel ist, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben. Wir stellen uns gegen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und die soziale Ausgrenzung durch Armut. Wir wollen uns nicht damit begnügen, finanzielle und soziale Notsituationen abzufedern, sondern wollen eine bessere soziale Infrastruktur für Teilhabe schaffen.

Das vorhandene gute soziale Netzwerk von institutionellen und freien Initiativen und Träger*innen gilt es zu erhalten und auszubauen. Gemeinwesenprojekte in Quartieren, die hierfür Bedarf haben, werden von uns genauso unterstützt, wie der flächendeckende Ausbau von Familienzentren, um die Generationen stärker miteinander zu verzahnen.

Konkret bedeutet das, vor Ort anzupacken: Soziale Projekte unterstützen, ein sich für die Menschen engagierendes Jobcenter, Gleichberechtigung voranbringen und gegen die Altersarmut – besonders von Frauen – Strategien entwickeln. Alle inhaltlichen und infrastrukturellen Angebote im Kreis müssen inklusiv und barrierefrei sein.

Wir wollen günstigen Wohnraum schaffen, kostenlose oder vergünstigte Eintritte für kulturelle Veranstaltungen anbieten und ein bedarfsgerechtes Angebot in Freizeiteinrichtungen für junge Menschen sicherstellen. Für den sozialen Zusammenhalt wichtige Einrichtungen wie Sport- und Kulturvereine, Musikschulen und wohnortnahe Büchereien müssen gefördert werden.

Wohnortnahe Dienstleistungen sind gerade für Senior*innen im Kreis von besonderer Bedeutung, damit der Wunsch, auch im Alter in gewohnter Umgebung verbleiben zu können, erfüllt werden kann. Innovative Wohnprojekte, die ein selbständiges Älterwerden mit der Vermeidung von Einsamkeit verknüpfen, werden von uns unterstützt.

Auch der Ausbau der palliativen Versorgung im Kreis ist für uns sowohl ambulant als auch stationär von großer Bedeutung. Die Hospizbewegung möchten wir stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken.

  • Grün ist: Medizinische Versorgung sichern

Gesundheits- und Sozialpolitik darf ökonomischen Zwängen nicht untergeordnet werden, da eine bedarfsgerechte Versorgung essentiell für die Lebensqualität der Menschen in unserem Kreis ist. Die Sicherstellung einer medizinischen Grundversorgung im Kreis Groß-Gerau hat deshalb für uns höchste Priorität. Hierzu gehört eine gute Versorgung im Bereich der Allgemeinmedizin, der Notfallversorgung und des medizinischen Notdienstes. Darüber hinaus muss die Versorgung mit geburtsbegleitender Medizin und Hebammen in ausreichendem Maße gegeben sein. Auch die Altersmedizin wird eine immer größere Rolle spielen.

Im Landkreis Groß-Gerau gibt es hierzu im stationären und ambulanten Bereich viele Akteur*innen. Hierzu gehören Kliniken, die ärztliche Notdienstzentrale in Riedstadt, verschiedene Medizinische Versorgungszentren sowie die allgemeinmedizinische und fach-ärztliche Versorgung durch Haus- und Fachärzt*innen in den einzelnen Gemeinden. Darüber hinaus wird die ambulante und stationäre Versorgung durch Einrichtungen in den Nachbarkreisen ergänzt.

Auf dieser Basis ist ein Konzept zur medizinischen Grundversorgung im Kreis Groß-Gerau ausgehend vom Patient*innenbedarf zu erstellen. Eine stärkere Vernetzung der Akteur*innen im Gesundheitssektor ist für uns genauso wichtig wie eine nüchterne Betrachtung der Zukunft der Kreisklinik, die wir in einem neu zu konzipierenden Gesundheitszentrum sehen. Im Rahmen dieses Konzepts zur medizinischen Grundversorgung wollen wir etablierte und bewährte Standorte wie die ärztlichen Notdienstzentralen im Kreis erhalten.

Im Rahmen dieses Gesundheitszentrums soll die sozial- und Gesundheitspolitik verknüpft und ganzheitlich betrachtet werden; insbesondere Präventivmaßnahmen im Bereich der Familienpolitik, Erziehung von Kindern und Jugendlichen sowie eine stärkere Integration der Institutionen des pädagogischen Bereichs sollen Teil dieses Konzepts sein.

Das Defizit wollen wir dabei auf einen angemessenen Betrag von weniger als 5 Millionen Euro bei gleichzeitiger Verbesserung und konzeptioneller Änderung der Leistungen zurückfahren. Stärken wollen wir den ambulanten Bereich, da insbesondere die hausärztliche Versorgung am Wohnort von zentraler Bedeutung für die Lebensqualität ist. Im Ergebnis muss die notwendige medizinische Versorgung im Kreisgebiet für alle qualitativ gut und erreichbar sein.

  • Grün ist: Wohnraum schaffen und nachhaltiges Wirtschaften

Unsere Region wächst. Wir wollen sozial gemischte Wohngebiete schaffen, in denen sich alle Wohnen leisten können. Die Schaffung von Wohnraum hat für uns Vorrang vor weiteren Gewerbeflächen. Bei der Ansiedlung von Gewerbe wollen wir zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen; deshalb werden wir dem Wachstum der Logistikbranche in unserem Kreis Einhalt gebieten. Die Schaffung von neuem Wohnraum und Arbeitsplätzen steht dabei immer im Spannungsfeld mit ökologischen Belangen. Deshalb geht für uns Innenentwicklung der Außenentwicklung vor. Wird Fläche neu versiegelt, muss eine Wohnraumdichte erreicht werden, die einem Ballungsraum angemessen ist.

  • Grün ist: Regionalpolitische Einflussnahme

Der Kreis Groß-Gerau liegt in einer der dynamischsten Wirtschaftsregionen Europas und konnte bisher seine “polyzentrische Struktur” erhalten, d.h. Siedlungsbereiche und natürliche Landschaft wechseln einander ab. Ein Zusammenwachsen der unabhängigen Gemeinden wollen wir nicht. Zusätzliche Straßenbauprojekte, um schlussendlich die Ansiedlung von Logistikzentren zu forcieren, lehnen wir ab.

Neuansiedlungen müssen landschaftsangemessen und unter klimaschutzrelevanten Gesichtspunkten entwickelt werden. Um dies sicherzustellen, muss der Kreis stärkeren Einfluss auf regionalplanerische und flächennutzungsbezogene Entscheidungen nehmen.

  • Grün ist: Transformation der Arbeitswelt & Digitalisierung

Eine aktive Beteiligung an der anstehenden Transformation der Arbeitswelt und der Beschäftigung insbesondere in der Automobilindustrie und am Flughafen sind für uns wichtig. Die zunehmende Digitalisierung muss auf Verwaltungsebene energisch vorangetrieben werden. Alle Menschen im Kreis benötigen schnelles Internet, damit wir von der Arbeitswelt der Zukunft nicht abgekoppelt werden. Wir wollen aktiv, mit allen Bürger*innen zusammen nach Wegen suchen den Transformationsprozess positiv zu gestalten.

Das Land Hessen hat die Initiative „Digitale Dorflinde“ gestartet und ausgebaut. Ziel der Initiative ist es, in allen öffentlichen Gebäuden (Verwaltungsgebäude, Gemeinschaftshäuser, Schwimmbäder, …) einen öffentlichen W-LAN Zugang zu haben, auf den die Besucher*innen zugreifen können. Die weitere Umsetzung dieser Initiative im Kreis Groß-Gerau unterstützen wir.

  • Grün ist: Alltagswandel durch Corona und die Folgen positiv begleiten

Durch die Corona Pandemie hat sich vieles in unserem Lebensalltag verändert. Arbeitsmodelle werden neu aufgestellt und diskutiert, Homeoffice kommt in eine neue Phase und verändert das Zusammenleben. Das bereits vor der Pandemie veränderte Einkaufsverhalten wurde noch stärker zugunsten des Online-Handels verändert. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben in unseren Innenstädten und Zentren.

Dieses Veränderungen wollen wir begleiten durch Angebote an die Städte und Gemeinden im Kreis mit einem besseren Schutz und Unterstützung von Händler*innen, Gewerbe und Kultur, durch besseren Zugang zu Hilfsprogrammen, mehr Freiräume für Gastronomie und Veranstaltungen und eine Stärkung von Kunst und Kultur in den Kommunen.

„Freiflächen und -räume“ sollen durch urbane Aktionen und Aktivitäten belebt werden und auch im Verhältnis zu den umliegenden Großstädten attraktiver werden. Der Kreis könnte hier durch eine Managementfunktion zum Partner und Ideengeber werden.

Eine integrale Planung von grünen Verkehrskonzepten und eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität in den Stadtzentren sowie die Schaffung von Gemeinschaftseinrichtungen für solidarische Aktivitäten in der Pandemiekrise könnten ein weiterer Ansatzpunkt zur Überwindung von Isolation und Vereinsamung in der Krise sein. Dies wäre aber auch für Menschen wichtig, die „vereinzelt“ in Homeoffice-Situationen „mal raus müssen“, Kontakte knüpfen und den Kopf frei bekommen können. Ökologische Aufenthaltsqualität in den Zentren, alltagskulturelle Aufmerksamkeitspunkte und gestaltete Aktionen könnten eine Antwort auf Isolation und „Digitalödnis“ sein.

5. Bildung: Chancengerecht und inklusiv

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Sie ist die Grundlage für eine erfolgreiche politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unserer Gesellschaft. Wir setzen uns für Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und echte Ganztagsschulen ein. Alle Kinder haben ein Anrecht darauf, optimal gefördert zu werden.

  • Grün ist: Gute Bildung von Anfang an

Wir wollen faire und gute Bildung von Anfang an! Für die Kleinsten müssen genügend qualitativ hochwertige Krippen- und Kitaplätze im gesamten Kreisgebiet zur Verfügung stehen. Den Rechtsanspruch für Grundschulkinder auf Betreuung wollen wir ebenfalls mit hoher Qualität für Kinder und Betreuer*innen umsetzen. Die Kitagebühren (wo es sie noch gibt) und die Krippengebühren müssen abgeschafft werden, ohne die Qualitätsstandards zu senken. So sichern wir gleiche und gerechte Startbedingungen ins Leben.

  • Grün ist: Bildungsgerechtigkeit schaffen

Bildungsgerechtigkeit braucht echte Ganztagsschulen in allen Schulformen und eine optimale Förderung für alle Kinder. Ganztägig arbeitende Krippen, Kitas und Schulen ermöglichen allen Kindern den gleichen Zugang zu Bildung. Schulsozialarbeit wird gerade flächendeckend in allen Schultypen, auch an Gymnasien, ausgeweitet. Wir unterstützen die Schulen, wenn sie neue Wege beschreiten wollen, ob bei der Digitalisierung oder als pädagogisch selbstständige Schule. Wir wollen die Demokratie- und Umweltbildung in allen Bildungseinrichtungen fördern. Es müssen ausreichend und gut erreichbare Schulplätze für alle Schüler*innen zur Verfügung stehen. Dabei muss auf eine angemessene Schulgröße geachtet werden.

  • Grün ist: Barrierefreie und Inklusive Bildung

Zur Bildungsgerechtigkeit gehören unabdingbar barrierefreie Lehr- und Lernorte, die mehr als nur rollstuhlgerecht sind. Wir setzen unser Möglichstes ein, Bildungsangebote inklusiv zu gestalten. Stetiger Dialog aller Beteiligten und Sensibilisierung für eine vielfältige Gesellschaft sind die Grundlage dafür, dass Inklusion, Akzeptanz und Vielfalt in unserem Kreis gelebt werden.

  • Grün ist: Bildung unabhängig von der finanziellen Situation

Die Lern- und Lehrmittelfreiheit wollen wir uneingeschränkt durchsetzen. Das bedeutet, dass für zusätzliche Hefte, Arbeitsbücher oder andere Lernmaterialien keine Kosten mehr erhoben werden dürfen. Die Digitalisierung an Schulen muss deutlich vorangebracht werden. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass digitale Lernmittel, wie z.B. Tablets unabdingbar sind und allen zur Verfügung stehen müssen.

Das Schülerticket Hessen soll künftig allen Schülerinnen und Schülern bis zu den Abschlussjahrgängen kostenfrei zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen auch alle Auszubildenden ein kostenloses Schüler*innenticket erhalten.

  • Grün ist: Alle (Aus-)Bildungswege fördern

Unterschiedliche Bildungswege sind für uns gleich viel wert. Deshalb setzen wir uns für starke Berufsschulen, Weiterbildung und Integration ein. Gemeinsam wollen wir junge Menschen in Ausbildung bringen und Unternehmen im Kreis Groß-Gerau bei der Gewinnung von Fachkräften unterstützen.

Als Partei der Wissenschaft und des demokratischen Dialogs wollen wir die Vernetzung mit dem Hochschulstandort im Kreis aktiv weiter ausbauen.

Bildung ist kein Prozess, der mit dem Schulabschluss endet. Bildungsangebote muss es barrierefrei und inklusiv für Menschen jeden Alters in erreichbarer Nähe geben. Dazu gehören die VHS, Büchereien, Museen, Theater, Kulturvereine u.v.m. Wir stehen für den Erhalt und Ausbau dieser Angebote.

6. Nachhaltige Mobilität

Wir Grüne setzen uns für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept im Kreis Groß-Gerau ein. Dies beinhaltet die weitere Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ebenso wie die Förderung von Fuß- und Radverkehr und weiteren alternativen Mobilitätsarten. Dabei muss die Umweltfreundlichkeit und Klimaverträglichkeit der Mobilitätsangebote immer im Fokus stehen. Mittelfristig wollen wir uns dafür einsetzen, dass privater Besitz von Kraftfahrzeugen nicht mehr zwangsläufig notwendig ist.

  • Grün ist: Bessere Alternativen zum Individualverkehr schaffen

Ein gutes Mobilitätsangebot ist für alle Menschen von jung bis alt flexibel und sicher nutzbar. ÖPNV und Radverkehr wollen wir zu einer attraktiven Alternative zum Auto ausbauen, auch zum eigenen. Wir wollen die Taktung und das Netz des ÖPNV ausweiten. Die Einführung eines kostenlosen ÖPNV – beginnend mit einem Sozialticket und kostenlosen Fahrkarten für Schüler*innen und Senior*innen muss endlich vorankommen.

Konzepte wie Carsharing sind ein ideales Angebot für Menschen, die nur selten ein Auto benötigen. Durch Carsharing kann auf lange Sicht die Zahl der Autos auf den Straßen reduziert werden, ohne dabei die Mobilität der Bürger*innen einzuschränken. Wir wollen die Umsetzung von Carsharing-Konzepten im Kreis fördern und unterstützen. Wir wollen Mobilitätskonzepte am Wohn-, Schul- und Arbeitsstandorten integrieren. Hierzu gehören neben Car-Sharing-Stellplätzen Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und genügend geeignete Fahrradabstellmöglichkeiten.

  • Grün ist: Ständige Verbesserung des ÖPNV

Die ÖPNV Systeme müssen weiter ausgebaut und verbessert werden, hin zu einer echten Alternative zum motorisierten Individualverkehr damit eine nachhaltige Verkehrswende bis zum Jahr 2030 möglich wird.
Ein gut ausgebautes System des ÖPNV, auch und gerade in Rand- und Nachtzeiten erhöht die Akzeptanz und Attraktivität des ÖPNV. Die flächendeckende Bereitstellung von barrierefreien Reisemöglichkeiten im ÖPNV muss schnellstmöglich erfolgen.

Der Einsatz von Schnellbussen im Kreis soll optimiert und ausgebaut werden. Im Zusammenhang mit einer guten Anbindung der Schnellbusse an das S-Bahn-Netz werden auch dadurch vielfältigere und attraktivere Reiseoptionen geschaffen.

  • Grün ist: Priorisierung des Radverkehrs

Die Fahrt mit dem Fahrrad ist eine der umweltfreundlichsten Fortbewegungsmöglichkeiten. Wir setzen uns für den Ausbau eines guten Radwegenetzes im Kreis ein, vor allem auch für den Ausbau von Fahrradschnellstraßen, um die Nutzung des Fahrrades attraktiver und sicherer zu machen. Dabei hat neben dem Ausbau von Fahrradschnellstraßen im Kreis auch die Anbindung der Nachbarkreise Priorität, um die Attraktivität des Radfahrens in der gesamten Region zu steigern. Durch die Nutzung von Fahrradschnellstraßen müssen Radfahrer*innen keine Umwege mehr in Kauf nehmen und für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht sich die Sicherheit im Straßenverkehr.

Um die Fahrradnutzung auch zu Bahnhöfen attraktiver zu machen muss dafür gesorgt werden, dass Fahrräder an allen Bahnhöfen im Kreis diebstahlsicher und überdacht abgestellt werden können.

Lastenfahrräder sind eine immer beliebtere Alternative um auch größere Erledigungen problemlos mit dem Fahrrad bewältigen zu können. Die bestehenden finanziellen Förderungen für Lastenfahrräder durch den Kreis wollen wir ausbauen. Außerdem fordern wir eine diesbezügliche Fördermittelvernetzung mit Land und Bund.

  • Grün ist: Reduzierung von Belastungen durch den Flugverkehr

Nach wie vor ist der Flughafen in weiten Teilen des Kreises für erhebliche Lärm- und Schadstoffbelastungen verantwortlich. Darüber hinaus erfolgen aus der ungehemmten Bautätigkeit immer wieder besondere Belastungen (z.B. durch das Bodenlager in Mörfelden-Walldorf).

Der Kreis muss sich deshalb gegen eine weitere Expansion des Flughafens auf allen Ebenen verstärkt zur Wehr setzen. Wir setzen uns dafür ein, dass jegliche kommunalen, innerdeutschen Dienstreisen von Städten, Gemeinden und Kreisverwaltung des Kreises Groß-Gerau nicht mit dem Flugzeug, sondern stattdessen vorzugsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden.

7. Schlusswort

Das ist unser Angebot, wie wir Politik im Kreis gestalten wollen, gemeinsam mit anderen und mit großer Beteiligung der Bürger*innen. Wir wissen, dass wir in vielfältigen Spannungsfeldern stehen und sehr unterschiedliche Interessen berücksichtigen müssen. Gesetzliche Vorgaben, finanzielle Bedingungen, unterschiedliche Lebensweisen und viele beharrende Kräfte sind Rahmenbedingungen, die Utopien und Veränderungen entgegenstehen. Trotzdem sehen wir unser Angebot als richtungsweisend, um der größten Bedrohung unserer Lebensgrundlagen – dem Klimawandel – entgegenzuwirken. Wir Menschen hier im Kreis selbst müssen die Dinge in die Hand nehmen. Nur warten darauf, dass es jemand für uns tut, wird nicht ausreichen.